Die Herstellung von Gummi hängt davon ab, ob es sich um Naturgummi oder synthetischen Gummi handelt. Hier ein Überblick über beide Varianten.
🌱 Naturgummi (Kautschuk) – Herstellung aus Naturlatex
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Gewinnung:
- Naturgummi wird aus dem Milchsaft (Latex) des Kautschukbaums (Hevea brasiliensis) gewonnen.
- Durch Anritzen der Baumrinde fließt Latex heraus und wird in Behältern aufgefangen.
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Koagulation:
- Der Latex wird durch Zusatz von Säure (meist Ameisensäure) zum Gerinnen gebracht.
- Dabei entsteht eine gallertartige Masse.
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Waschen & Trocknen:
- Die Masse wird gewaschen, gerollt und anschließend luft- oder rauchgetrocknet.
- Es entsteht sogenannter Rohgummi oder Ballen.
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Weiterverarbeitung (z. B. Vulkanisation):
- Um den Gummi elastisch, hitzebeständig und haltbar zu machen, wird er vulkanisiert.
- Dabei wird Schwefel und Wärme zugeführt, was chemische Brücken im Material erzeugt.
🧪 Synthetischer Gummi – Chemisch hergestellt
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Ausgangsstoffe:
- Erdölbasierte Stoffe wie Butadien, Styrol oder Isopren werden als Monomere verwendet.
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Polymerisation:
- Die Monomere werden unter Hitze, Druck und Katalysatoren zu langen Polymerketten verknüpft.
- Es entsteht synthetischer Kautschuk mit gewünschten Eigenschaften (z. B. Ozonresistenz, Hitzebeständigkeit).
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Mischen & Vulkanisieren:
- Wie beim Naturgummi wird auch hier oft Vulkanisation eingesetzt.
- Dazu kommen Füllstoffe (z. B. Ruß), Weichmacher und Stabilisatoren.
💡 Fun Fact:
- Der Begriff „Gummi“ kommt ursprünglich vom malaiischen Wort „getah“ für Saft oder Harz.
- Naturgummi war jahrzehntelang unersetzlich – erst im 20. Jahrhundert kamen synthetische Varianten auf.